Rasendünger – wann ist der beste Zeitpunkt?
Wann und wie häufig ein Rasen gedüngt werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So haben Gebrauchsrasen andere Ansprüche als Zierrasen. Ein selten betretener Zierrasen benötigt weniger künstliche Nährstoffzufuhr. In der Regel reicht es aus, ihn zweimal pro Jahr zu düngen. Eine erste Düngung erfolgt im Frühjahr, wenn die Halme wieder zu spriessen beginnen, nachdem ihnen der Winterfrost zugesetzt und Nährstoffe entzogen hat. Am besten eignet sich der Zeitraum um Mitte April herum. Während der Hauptwachstumsphase verbraucht der Rasen viele Nährstoffe. Bis zum Sommer laugt der Boden zunehmend aus. Damit Sie sich weiterhin an einem gepflegten Grasteppich erfreuen können, sollte im Juli eine zweite Düngung erfolgen.
Einen höheren Bedarf an Nährstoffen haben Gebrauchsrasen wie Spielwiesen, auf denen häufig Kinder toben oder Grillpartys stattfinden. Auch Grünflächen, die gerne einmal zum Übungsplatz und Spielfeld für verschiedene Sportarten werden, sind aufgrund der Belastung auf mehr Nährstoffe zur Regeneration angewiesen. Damit sich umgeknickte Grashalme wieder aufrichten, ihre grüne Farbe behalten und kahle Stellen wieder schliessen, sollten häufig betretene Rasenflächen mindestens dreimal pro Jahr durch Rasendünger unterstützt werden. Wann ist hierfür die beste Zeit? Bei dieser Art der Rasennutzung sind die Monate April, Juni und August am besten. Dies trifft auch auf Rasenflächen oder einzelne Grünstreifen zu, die sich durchgehend im Schatten befinden.
Auch im Herbst empfiehlt sich das Ausbringen von Rasendünger. Wann genau, hängt vom Wetter ab. Da keine Frostgefahr bestehen sollte, empfiehlt sich für eine vierte Düngung der Oktober. Hierbei kommt ein spezieller Herbstdünger zum Einsatz, der viel Kalium enthält. Das Kalium sorgt für Winterhärte. Indem es die Pflanzenzellen mit Salz anreichert, senkt es den Gefrierpunkt. Dies macht die Grashalme widerstandsfähiger gegen Frost und hilft ihnen beim Überwintern. Insbesondere bei sehr stark beanspruchten Grünflächen wie Sportrasen empfiehlt sich die Herbstdüngung.
Wie sieht es mit speziellen Rasendüngern aus? Wann wenden Sie diese am besten an? Am häufigsten benötigen Hobbygärtner einen Startdünger. Dieser sollte unabhängig von der Jahreszeit bei jeder Aussaat ausgebracht werden. Er bereitet den keimenden Grassamen die Erde vor und überfordert die noch zarten Halme nicht, sondern regt in den ersten Wochen ihr Wachstum an.
Was es zu beachten gilt
Grossen Einfluss auf den Nährstoffbedarf des Rasens hat die Bodenzusammensetzung. Nährstoffarme Böden mit geringem Humusanteil laugen rascher aus. Mitunter weist der Boden aber bereits eine grosse Vielfalt an wertvollen Mineralien auf. Sind diese schon in hoher Konzentration vorhanden, reicht mitunter eine einmalige Langzeitdüngung. Wichtig ist nur, den Boden nicht zu stark anzureichern. Ein Übermass bekommt dem Rasen ebenso wenig wie ein Mangel an Nährstoffen. Denn zu häufiges Düngen schwemmt die Pflanzenzellen auf und macht sie anfällig für Pilzkrankheiten. Zudem sickern nicht sofort alle Mineralien in den Boden. Ein Teil bleibt an den Grashalmen haften und führt zu Verbrennungen, nach und nach verwelken sie. Zudem gelangen überflüssige Mineralien ungenutzt in den Boden und belasten das Grundwasser.
Sie sind sich unsicher, ob es bei Ihnen im Sommer oder im Herbst Zeit für Rasendünger ist? Wann Sie ihn ausbringen, hängt vom noch vorhandenen Nährstoffgehalt ab. Mit einer Bodenanalyse der Gartenerde finden Sie den Nährstoffgehalt heraus. Sie ist der sicherste Weg, um zu erkennen, was dem Rasen eventuell an wachstumsfördernden Substanzen fehlt. Aber auch der Rasen selbst gibt Aufschluss über einen Nährstoffmangel. Untrügliche Zeichen sind eine nach und nach verblassende Grünfärbung, die zu rotspitzigen oder sogar verdorrten Gräsern führt. Der Rasen bildet einen weniger dichten Teppich und vereinzelt werden kahle Stellen sichtbar. Auch wenn sich Unkraut immer mehr breitmacht, ist dies ein Indiz für die abnehmende Widerstandsfähigkeit der Grashalme und eine erhöhte Nährstoffkonkurrenz.
Auch die Art des Rasendüngers entscheidet darüber, wann Sie ihn ausbringen sollten. Lange wirken künstliche Langzeitrasendünger. Mitunter reichen sie für mehrere Monate. Rascher sinkt der Nährstoffanteil im Boden nach dem Einsatz organischer Dünger wie Kompost, Dung oder Grasschnitt.
Neben diesen Faktoren spielen die Tageszeit und das Wetter eine Rolle. Beides entscheidet bei einem Rasendünger ebenso darüber, wann sie diesen am besten ausbringen. Üblicherweise empfiehlt es sich, das Düngemittel in den frühen Morgenstunden oder abends zu verteilen, wenn die Sonneneinstrahlung schwach ist. Ideal sind auch wolkenverhangene oder diesige Tage. Wurde Regenwetter prognostiziert, sparen Sie sich die anschliessende Bewässerung. Ebenso gut können Sie einen taufrischen Morgen abpassen. Denn wenn Sie Rasendünger auf einem leicht nassen Rasen ausbringen, verhindern Sie, dass zu viele Mineralien an den Grashalmen haften bleiben. Dies beugt Verbrennungen vor und führt die Nährstoffe unmittelbar den Wurzeln zu. Die anschliessende Bewässerung sorgt dafür, dass der Dünger tatsächlich in den Boden sickert. Denn Pflanzen sind nur in der Lage, in Wasser gelöste Nährstoffe aufzunehmen. Anders als bei Flüssigdüngern sollte die Grünfläche vor dem Ausstreuen von Granulaten etwas trocknen.
Unkrautvernichter und Rasendünger – wann ausbringen?
Auch wenn Sie Ihren Rasen noch so gut pflegen: Lästiges Unkraut lässt sich nicht immer vermeiden. Damit es sich nicht weiter ausbreitet, sondern die Grashalme im Konkurrenzkampf um Nährstoffe und Wasser die Oberhand behalten, ist der Einsatz eines Unkrautvernichters ratsam. Das Ausbringen von Düngemitteln unterstützt den Kampf gegen Unkraut. Denn diese Pflanzenschutzmittel lösen mittels künstlich hergestellter Wachstumshormone bei zweikeimblättrigen Unkrautgewächsen ein unkontrolliertes Wachstum aus. Nach und nach stirbt das Unkraut ab. Zwar macht das Mittel den einkeimblättrigen Grashalmen nichts aus, dennoch verbessert vorheriges Düngen die Wirksamkeit und gleicht den Nährstoffhaushalt wieder aus.
Vor oder nach dem Mähen düngen?
Mähen sorgt für angenehme Wuchshöhe und führt dazu, dass sich neue Seitentriebe und Blätter ausbilden. Damit die Düngung glückt, empfiehlt sich vorheriges Rasenmähen. Denn bei einer geringen Schnitthöhe verteilen sich die Nährstoffe besser.
Wenn Sie das Schnittgut liegen lassen, düngen Sie auf biologische Art und Weise. Da die Bodenorganismen das Heu erst zersetzen, ist etwas Geduld vonnöten. Das Mulchen ist nachhaltig, muss allerdings in kürzeren Abständen wiederholt werden.
Düngen und Vertikutieren
Ein motorisierter Vertikutierer verbessert die Sauerstoffzufuhr und Wasserversorgung einer Rasenfläche. Die kleinen Messer der Maschine ritzen die Grasnarbe an und sammeln abgestorbene Halme, Laub und liegen gebliebenes Schnittgut ein. Schon bald spriessen neue Halme und der Rasen wirkt wieder frisch. Da das Vertikutieren ebenso eine Belastung darstellt, ist vorheriges oder anschliessendes Düngen wichtig. Dies unterstützt das Wachstum. Wenn der Rasen stark verfilzt ist, sollten Sie den Rasendünger erst nach dem Vertikutieren ausbringen.